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Stoffe, Güter, Waren. Zur Verflechtungsgeschichte des östlichen Europa | Call for Papers
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Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO)
Dyscypliny
Ekonomia Historia InnaOpis
Stoffe, Güter, Waren. Zur Verflechtungsgeschichte des östlichen Europa
CfP: Jahrestagung. 6. bis 8. Juli 2022, Ort: GWZO Leipzig und ZOOM (hybrid)
Stoffe prägen Gesellschaften. Ihre Förderung, Produktion, Zirkulation und Nutzung bestimmen die Verteilung von Ressourcen; als Güter und Waren werden sie weltweit gehandelt. Das beeinflusste die Ansiedlung und Vernetzung von Dörfern und Städten. Verarbeitung und Gebrauch schufen Infrastrukturen und Institutionen. Zahlreiche Studien der Globalgeschichte haben ausgehend von einzelnen Stoffen und Gütern transnationale und transregionale Verflechtungen beleuchtet. Rohstoffe wie Baumwolle, Silber, Kupfer, Blei und Zink, fossile Energieträger wie Kohle, Öl und Gas und Lebensmittel wie Getreide, Tee, Kaffee und Zucker eröffnen dabei wichtige Perspektiven auf den Wandel von Arbeits- und Lebenswelten sowie auf zugrundeliegende Machtverhältnisse. Darüber hinaus fragt die zeitgenössische Umweltgeschichte nach dem sich wandelnden Verhältnis von Mensch und Materie, wie es sich in einem über Jahrhunderte global beschleunigenden Raubbau an der Natur zeigt. Sie verweist zudem auf durch Ressourcenknappheit motivierte Veränderungen in der Stoffnutzung und die Entwicklung substituierender Technologien. Das östliche Europa steht in solchen Studien der Global-, Wirtschafts- und Umweltgeschichte jedoch eher am Rande. Dieser Herausforderung widmet sich die Jahrestagung des GWZO. Durch das Prisma einer Geschichte von Stoffen, Gütern und Waren betrachtet sie die globalen Verflechtungen des östlichen Europa vom Frühmittelalter bis in das 21. Jahrhundert.
Wir laden dazu ein, ausgehend von einem Stoff oder einer Gruppe von Stoffen Produktionsketten, Warenzirkulation, den Austausch von Wissen sowie die gesellschaftlichen Auswirkungen mit Bezug auf das östliche Europa in den Blick zu nehmen. Von Interesse sind nicht zuletzt die Konstitution und Abgrenzung von Interaktionsräumen, grenzüberschreitende Netzwerke sowie die politisch-staatliche Regulation von Zirkulationsprozessen: Wie positionierten sich Akteure aus dem östlichen Europa in (trans-)regionalen und globalen Interaktionsketten? Wie beeinflussten Stoffe und das Wissen über sie die Einbindung des östlichen Europa in Welthandel und Weltwirtschaft? Welche Auswirkungen hatte diese Vernetzung auf die sozialen Verhältnisse im östlichen Europa? Beiträge mit einer longue durée-Perspektive sind ebenso willkommen wie solche, deren Fragestellungen sich auf einzelne Zeitschichten beziehen.
Wir bitten um die Einsendung Ihres Abstracts von 300 bis 500 Wörtern bis 15. März 2022 an timm.schoenfelder@leibniz-gwzo.de . Anfang April werden wir über die Teilnahme informieren. Bis 20. Juni 2022 werden dann ausformulierte Kurzpaper im Umfang von 3.000 Wörtern erbeten. Es wird ein hybrides Tagungsformat angestrebt.
Kontakt
Lucie Dušková: lucie.duskova@leibniz-gwzo.deTimm Schönfelder: timm.schoenfelder@leibniz-gwzo.deJan Zofka: jan.zofka@leibniz-gwzo.de