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Freiheit und Sicherheit. Die KSZE und das Ende des Kalten Krieges (1986–1989) | Call for Papers
Ausschreibende Einrichtung
Institut für Zeitgeschichte, Universität Innsbruck
Disziplinen
Geschichtswissenschaft Internationale Beziehungen PolitikwissenschaftBeschreibung
„Das Wiener Treffen hat den Eisernen Vorhang erschüttert, hat seine rostigen Stäbe geschwächt, neue Breschen darin geschlagen und seine Korrosion beschleunigt.“ In seiner Rede zum Abschluss der dritten KSZE-Folgekonferenz in Wien fand der sowjetische Außenminister Eduard Schewardnadse deutliche Worte. Obwohl das Ende des Kalten Krieges zu diesem Zeitpunkt noch nicht absehbar war, hielt er – wie viele andere auch – das Wiener Folgetreffen für einen wichtigen Schritt zur Überwindung der Teilung Europas. Im Schlussdokument zeigte sich, dass die ideologischen Gräben zumindest teilweise überwunden werden konnten; selbst der bis kurz vor dem Ende der Verhandlungen anhaltende Widerstand der DDR und Rumäniens konnte scheinbar gebrochen werden. Die Ergebnisse waren für viele Delegationsmitglieder ein deutliches Zeichen für eine weitere Entspannung des Kalten Krieges. Der Abschluss des Wiener Folgetreffens kann daher als einer der Höhepunkte des KSZE-Prozesses nach der Unterzeichnung der Schlussakte von Helsinki 1975 bezeichnet werden.
Während Helsinki und die beiden Folgetreffen in Belgrad und Madrid in den letzten Jahren vermehrt Eingang in die zeithistorische Forschung fanden, konnte das Wiener Folgetreffen insbesondere aufgrund von archivarischen Sperrfristen bisher kaum berücksichtigt werden. Dieser Forschungslücke widmet sich das D-A-CH-Forschungsprojekt The CSCE Follow-up Meeting in Vienna (1986–1989). Struggling for Human Rights and European Security at the End of the Cold War. In vier Teilprojekten werden die Abrüstung und Vertrauens- und Sicherheitsbildende Maßnahmen, die humanitäre Dimension, die deutsch-deutsche Beziehungen sowie die Rolle der neutralen und nicht-packtgebundenen Staaten bei diesem Treffen in den Blick genommen.
Im Rahmen dieses Projekts findet am 17. und 18. November 2022 an der Universität Innsbruck der Workshop „Die KSZE und die letzte Phase des Kalten Krieges (1986–1989)“ statt. Dabei sollen die unterschiedlichsten Facetten der letzten Phase des KSZE-Prozesses beleuchtet werden. Willkommen sind Beiträge, die sich mit den Verflechtungen des KSZE-Prozesses mit den Veränderungen der politischen Rahmenbedingungen am Ende des Kalten Krieges befassen. Dabei sind Vorträge zu den Positionen verschiedener Staaten ebenso erwünscht wie solche zu einzelnen Verhandlungsgegenständen.
Vortragssprachen sind Deutsch und Englisch. Für die Vorträge ist eine Sprechzeit von 20 Minuten (plus 10 Min. Diskussion) vorgesehen. Die Veröffentlichung einer Publikation (peer reviewed) auf Basis der Vorträge ist geplant.Eine Übernahme der Reisekosten (Bahnfahrt 2. Klasse und Unterkunft) wird angestrebt.
Wir bitten um Bewerbungen mit einem Abstract (ca. 2.000 Zeichen inklusive Leerzeichen) und CV bis 31. März 2022 per E-Mail an: nina.hechenblaikner@uibk.ac.at
Über die Annahme Ihres Beitrages informieren wir Sie bis 30. April 2022.
Der Workshop ist als Präsenzveranstaltung in Innsbruck geplant. Bei coronabedingter Einschränkung wird die Veranstaltung digital abgehalten.