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6. Kongress Polenforschung (14.-17. März 2024): Umbrüche – Aufbrüche | Call for Applications

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Technische Universität Dresden

Disciplines

Anthropology Art history Communication studies Cultural studies Economics Ethnology Film studies Gender studies Geography History International relations Jewish studies Jurisprudence Linguistics Literary studies Media studies Other Philosophy Political science Religious studies Slavic studies Sociology Theatre studies Translation studies

Description

Der sechste Kongress Polenforschung im März 2024 in Dresden bietet Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern mit Arbeitsschwerpunkt Polen erneut Gelegenheit, ihre aktuellen Forschungen zu präsentieren, sich zu vernetzen und über den Stand polenbezogener Forschungen zu diskutieren. Dieses Mal begleitet den Kongress das Rahmenthema Umbrüche – Aufbrüche | Przełomy – przeobrażenia | Upheavals – New Beginnings.

Polen ist, ähnlich wie seine Nachbarn, in Geschichte und Gegenwart von zerstörerischen wie schöpferischen Brüchen betroffen gewesen. In Geschichte, Literatur, Kultur, aber auch in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft haben sich vielfältige Reaktionsmodi auf diese Konstellationen der Herausforderung des Einzelnen wie der Gemeinschaft ausgeprägt. So sind spannungsgeladene Narrative entstanden. Deren Genese, aber auch deren Modifizierungen auf nationaler und internationaler Wahrnehmungs- und Aushandlungsebene müssen analysiert und verstanden, nicht selten auch übersetzt werden, um den konstruktiven Dialog zwischen Polen, Deutschland und Europa zu stärken und weiterzuentwickeln. Dabei stellt der mit dem deutschen Überfall auf Polen begonnene Zweite Weltkrieg zweifellos den historisch brutalsten Bruch im deutsch-polnischen Verhältnis dar. Der jüngste dieser Umbrüche vollzieht sich soeben vor dem Hintergrund von Russlands Krieg gegen die Ukraine.

Wie wurden diese Disruptionen in historische Narrative und kulturelle Praxen übersetzt? Wie beeinflussen sie politisches Handeln? Welche Schritte ziehen Brüche nach sich, welche Schatten werfen sie voraus? Und wie werden sie erlebt? Wie hält man es in Polen mit der Vergangenheit, wenn Umbruchsphasen zur ideologischen Einflussnahme auf den Diskurs einzuladen scheinen? Hat die polnische Gesellschaft, die Kultur in Reaktion auf disruptive Konstellationen eine spezifische Resilienz oder Kompensationsfähigkeit ausgeprägt? Trifft das auch auf die Wirtschaft oder das Rechtssystem zu? Lässt sich der polnische Umgang mit Brüchen als Chancen für Veränderung in vergleichende Dimension bringen? Oder sind Polen – als Legionäre, Partisanen oder „unsichtbare“ polnische Nachbarn in Deutschland – vielmehr selbst Triebkräfte und Akteure disruptiver Prozesse? Analysen von Zuschreibungen, Framings, aber auch exemplarische Sonden zu diesen Fragestellungen sollen aus allen Disziplinen heraus gemeinsam zu diesem Rahmenthema beitragen und es in transnationale oder komparatistische Zusammenhänge stellen.

Hierzu zählen immer auch ethische Fragen, vor allem die nach Rolle und/oder Verantwortung von Geistes- und Sozialwissenschaften in (Kriegs-)Krisen. Wie reagiert die Wissenschaft auf solche geopolitischen Disruptionen? Wie bereitet sie andererseits Gesellschaften auf antizipierte Krisen vor oder trägt sogar – in politisch-ideologischer Dienstbarkeit – zu deren Eintreten bei? Und was haben die Künste zu alledem zu sagen?

Das Rahmenthema des Kongresses greift insofern auch den Ausbruch des russisch-ukrainischen Kriegs im Februar 2022 auf, mit dem die Geschichte der Kriege, gewaltsamen Machtübernahmen und Landbesetzungen in Osteuropa weitergeschrieben wird. Postkoloniale Studien, die seit über zwanzig Jahren auch auf osteuropäische, vor allem auf polnische, ukrainische und russische Geschichte, Politik und Kultur angewandt werden, erhalten neue Aktualität, wenn geopolitische Asymmetrien, kulturelle Hegemonien, ethnische Säuberungen und Aneignung/Vernichtung des Kulturerbes der Nachbarländer in den Fokus geraten. Die oft ambivalente Stellung Polens und der Ukraine zwischen Ost und West, die ihre Kolonialgeschichten geprägt hat, wird neu interpretiert, zumal auch in Europa „Aufbrüche“ infolge von Invasion und Gewalt mit Massenmigration in Verbindung stehen.

Der Sechste Kongress Polenforschung eröffnet die Möglichkeit, über die Grenzen der Fachgebiete und der deutschsprachigen Länder hinweg Kontakte zu knüpfen und zu pflegen, Projekte zu entwickeln und sich über die Situation der Polenforschung zu informieren. Er knüpft an die ersten fünf Kongresse (Darmstadt 2009, Mainz 2011, Gießen 2014, Frankfurt/Oder 2017, Halle 2020) an, an denen jeweils etwa 300 Wissenschaftler:innen teilgenommen haben. Ausstellungen von Verlagen und Institutionen sowie ein Begleitprogramm ergänzen den Kongress. Tagungssprachen sind Deutsch, Polnisch oder Englisch.

Die Technische Universität Dresden, die diesen Kongress gemeinsam mit dem Deutschen Polen-Institut organisiert, ist mit ihrer Exzellenzmaßnahme „TUDiSC“ („TU Disruption and Societal Change Center“, https://tu-dresden.de/gsw/forschung/exzellenzmassnahmen/tudisc) eng mit dem Rahmenthema verbunden. Es ist aber wie bei den vergangenen Kongressen auch möglich, Vorträge bzw. Sektionen vorzuschlagen, die keinen engen Bezug zum Rahmenthema haben, sofern sie aktuelle Forschungsrelevanz besitzen.

Bewerbung für Projekt-Kurzvorstellungen

Zusätzlich zu den längeren Referaten bieten wir – in erster Linie für NachwuchswissenschaftlerInnen – die Möglichkeit zu kurzen Projektvorstellungen im Plenum (2-3 Minuten).

Bewerbungsschluss für die „Projektkurzvorstellungen“ ist der 15. Dezember 2023. Über die Auswahl dieser Kurzvorstellungen wird bis Ende Januar 2024 entschieden.

Formular zur Bewerbung für eine „Projektkurzvorstellung“

Bewerbung für Posterpräsentationen

Wenn Sie Ihr Projekt mit einem Poster präsentieren möchten, so können Sie dies bis zum 31. Januar 2024 anmelden.

Formular zur Anmeldung eines Posters

Aussteller, Stände

Aussteller (Institutionen, Verlage, Unternehmen) können sich in unterschiedlicher Art und Weise auf dem Sechsten Kongress Polenforschung präsentieren. Für die Anmietung von Möbeln (Tische, Stühle, Stellwände) entstehen voraussichtlich nur geringe Kosten. Sollten Sie Interesse haben, so bitten wir um Ihre Abstimmung mit den Veranstaltern bis 15. Januar 2024.

Einladung zur Teilnahme ohne eigenen Beitrag

Alle an einer Teilnahme ohne eigenen Beitrag Interessierten laden wir ein, sich unter www.polenforschung.de/Anmeldung-Registration/ anzumelden. Anmeldungen sind ab Sommer 2023 möglich. Bitte beachten Sie: Alle Anmeldungen sind verbindlich und werden erst nach Überweisung der Kongressgebühr wirksam. Eine Rückzahlung von Kongressgebühren ist aus organisatorischen Gründen nicht möglich.

Übernachtungen

Die Veranstalter werden Ihnen ab Herbst 2023 bei der Suche nach Übernachtungsmöglichkeiten behilflich sein. Alle angemeldeten Personen erhalten rechtzeitig weitere Informationen.

Bewerbungen, Anmeldungen

Einreichung von Vorschlägen für Sektionen, Einzelvorträge und Projektvorstellungen sowie Ansprechpartner für alle inhaltlichen Fragen: DPI 

Mit organisatorischen Fragen sowie zur Anmeldung von Posterpräsentationen, Ständen und Ausstellungen wenden Sie sich bitte an unser Organisationsbüro.

Wir freuen uns auf einen spannenden und vielfältigen Kongress!

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Pol-Int team

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